Mehr als ein Dach und Essen

MEINE SICHT

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Viele Menschen flüchten aus Syrien vor dem Krieg - und vor totalitären Regimen wie dem selbst ernannten Islamischen Staat. Die Geflüchteten kommen am Ende in Städten wie Berlin an und erleben, so erzählen es Menschen, die täglich mit den Geflüchteten zu tun haben und ihre Sprache sprechen, eine ganz andere Gesellschaft, als sie sich erhofft haben. Statt der vermeintlich aufgeklärten, modernen und offenen Gesellschaft erfahren sie Ausgrenzung und den Zwang, nichts tun zu dürfen. Berlin ist zwar gewillt, ein Bett und Essen zur Verfügung zu stellen, aber auch schon bei der Unterbringung hapert es häufig, wofür inzwischen bundesweit und international das Synonym LAGeSo steht.

Hinzu kommen immer wieder kleinere Erlebnisse, die die weit verbreiteten Ressentiments und rassistischen Vorurteile der Mehrheitsgesellschaft unterstreichen. Selbst liberale Zeitgenossen zielen zurzeit mit fragwürdigen Thesen auf die angeblich integrationsunwilligen muslimischen Neuankömmlinge. Das sich rapide verschlechternde Klima kommt nun eben jener Gruppe zupass, vor der nicht wenige Menschen ursprünglich geflüchtet sind: Islamisten verschiedener Gruppierungen, die sich in Berlin als die besseren Sozialarbeiter aufspielen und manchmal auch gleichzeitig religiöse Milizen in Nahost unterstützen.

Es ist eine schlichte Erkenntnis: Menschen mehr schlecht als recht ein Dach über den Kopf zu verschaffen und sie notdürftig mit Essen zu versorgen, reicht nicht aus. Anhänger islamistischer Gruppen fragen nicht nach, sie liefern alles, was die Menschen sich wünschen, sozialen Zusammenhalt inklusive. Man sollte diesen selbst ernannten Sozialarbeitern nicht das Feld überlassen.

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