Werbung

Deutsche Kirchen mit »großen Bedenken« zu Syrien-Einsatz

Kardinal Marx: Kein Friedensplan zu erkennen / EKD-Vorsitzender Bedford-Strohm: »Friedensethische Kriterien nicht erfüllt«

  • Lesedauer: 1 Min.
Die Spitzen der evangelischen und katholischen Kirche sind sich in Bewertung des deutschen militärischen Engagements in Syrien einig - ohne einen Friedensplan verschlimmert es die Lage im Nahost-Staat nur.

Berlin. Die beiden großen christlichen Kirchen kritisieren den Einsatz der Bundeswehr in Syrien. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hegt »große Bedenken«, weil er keinen Friedensplan für die Zeit danach erkennen kann, wie er dem Deutschlandfunk sagte. Ein solcher Friedensplan sei aber die Voraussetzung dafür, dass das militärische Engagement moralisch gerechtfertigt sei. Andernfalls werde der Kriegseinsatz die Lage in Syrien nur verschlimmern.

Auch der Vorsitzende der Evangelischen Kirche (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm, ist skeptisch: »Unsere friedensethischen Kriterien sind nicht erfüllt: Die Lage in Syrien ist sehr unübersichtlich, und ich sehe keine ausreichenden Chancen, dass man mit den geplanten militärischen Mitteln zu einem Erfolg kommt.«

Deutschland ist mit »Tornado«-Aufklärungsjets, einem Tankflugzeug und einer Fregatte an den Luftangriffen der internationalen Allianz gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak beteiligt. Die Bundeswehr bombardiert aber nicht selbst. Das Tankflugzeug und die Fregatte sind bereits im Einsatz, die »Tornados« werden gerade darauf vorbereitet und sollen im Januar starten. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!