Lichterketten mit lauter Lücken
Die Beteiligung an der Friedensaktion zwischen München und Berlin bleibt hinter den Erwartungen zurück
Am Samstagabend sollte eine Lichterkette als Symbol gegen Krieg und Terror durch halb Deutschland führen. Doch der Aufruf stieß nur punktuell auf Resonanz.
Mit ihrer zarten Gestalt, den blonden Haaren und dem Kerzenlicht in der Hand erinnert sie ein wenig an einen Weihnachtsengel: Die 22-jährige Franziska Braun ist am Münchner Marienplatz die erste in der Lichterkette, die am Samstagabend bis nach Berlin reichen soll. Als Zeichen des Friedens, gegen Terror und Gewalt. »In den großen Städten wird es klappen«, sagt die Altenpflegerin. Doch die Lichterkette kommt nur punktuell zustande. In München nehmen 4000 Menschen statt der erwarteten 30 000 teil. Für eine durch halb Deutschland laufende Menschenkette wären nach Schätzungen von Veranstalter Horst Fallenbeck insgesamt 650 000 Teilnehmer nötig gewesen.
Der Münchner Marienplatz am Samstagabend. In dem Gewusel der Passanten ist der Beginn der Lichterkette nicht leicht zu finden. Dann steht in der Dienerstraße Franziska Braun mit ihrer Kerze, aus dem roten Rucksack ragt ein Schild mit der Aufschrift »Lichterkette München Berlin«. Reiner Zufal...
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