»Weltuntergang ging da gar nicht«
Die Schriftsteller Angela und Karlheinz Steinmüller über Visionen in der DDR-Science-Fiction, die Utopien des Ostens und die Zukunftsforschung im Realsozialismus
Wenn man sich Science-Fiction-Bücher und zumal Filme anguckt, scheint es, die Zukunft war auch schon mal besser. Positive Zukunftsvisionen sind eher selten. Gab es die in der Science-Fiction nicht früher deutlich häufiger?
Angela Steinmüller: Im Osten schon, aber da galt ja die befohlene Zukunft. Die Zukunft war festgelegt, nämlich als Sieg des Kommunismus auf der ganzen Welt. Weltuntergang ging da gar nicht.
Zumindest nicht von DDR-Autoren. Bei Übersetzungen ausländischer Autoren gab es das.
Angela Steinmüller: Mag sein, dass der böse Kapitalismus die Katastrophe im Gepäck hatte. Aber auf der anderen Seite darf man nicht vergessen, dass eine idyllische Zukunft - mit umfassender Menschlichkeit, intakter Umwelt und alldem - einfach langweilig ist. Da kann man keine spannende Geschichte draus machen.
Karlheinz Steinmüller: Es gibt Wellen im Zukunftsbild, mal wird es ein bisschen optimistischer, mal ein bisschen pessimistische...
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