Das große Schenken

Für die Japaner ist Weihnachten ein rein kommerzielles Spektakel

  • Felix Lill, Tokio
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Im kaum christlichen Japan ist Weihnachten eines der beliebtesten Feste des Jahres. Freunde und Eltern schenken, was das Zeug hält, abends gibt es Fastfood. Besuch bei einem aufrichtigen Kommerzspektakel.

Seit Monaten hat sich Lyno Takashima auf diese Tage gefreut. »Weihnachten ist die schönste Zeit des Jahres«, strahlt sie, bepackt mit Einkaufstaschen und marschiert durch die Ginza-dori, eine der größten Shoppingstraßen Tokios. Es wimmelt vor Kommerz: Glitzernde Fassaden überall, davor schlendern Pärchen, ausnahmsweise mal Händchen haltend, glücklich die Passagen entlang. Auch die 26-jährige Buddhistin Takashima hat seit kurzem einen neuen Freund, heute kauft sie Geschenke für ihn. »Ich schenke ihm lieber viele kleine Sachen als eine einzige große«, denkt sie laut. »So kann ich besser zeigen, wie gut ich ihn schon kenne.« Ein Hemd, ein Buch, Parfüm, eine Sonnenbrille … Es muss schon was kosten. Gut 200 Euro will sie ausgeben. »Es gibt auch einfach so viele Produkte zu dieser Zeit!«

Fast noch mehr als in anderen Ländern ist Weihnachten in Japan ein Riesengeschäft. Diverse Branchen arbeiten monatelang auf die Saison hin, starten Wer...


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