»Die Versöhnung kommt nicht automatisch«
Der kolumbianische Parlamentarier Iván Cepeda über die Einigung zur Opferentschädigung in Havanna
Der kolumbianische Kongressabgeordnete Iván Cepeda vermittelte im Rahmen der Friedensverhandlungen in Havanna zur Opferentschädigung und Übergangsjustiz zwischen FARC-Guerilla und der kolumbianischen Regierung. Über das Ergebnis sprach mit ihm nd-Mitarbeiter David Graaff.
Die kürzlich erzielte Einigung zur Opferentschädigung und Übergangsjustiz im Rahmen der kolumbianischen Friedensverhandlungen ist von allen Beteiligten als historisch bewertet worden. Teilen Sie diese Einschätzung?
Das ist meiner Meinung nach nicht übertrieben. Es gibt Kriege, die haben ein Jahr oder fünf Jahre gedauert, aber das ist ein Krieg von mehr als einem halben Jahrhundert mit sieben Millionen Opfern. In solch einem Konflikt eine Lösung zum Umgang mit den Opfern zu finden, bedurfte großer Anstrengungen und Einfallsreichtum und ich denke, sie entspricht der Komplexität dieses Konflikts.
Sie haben im Hintergrund zwischen FARC und Regierung vermittelt. Warum hat es rund 18 Monate gedauert, bis eine Einigung erzielt wurde?
Mehr als Verzögerung war es Geschwindigkeit. Innerhalb von drei Jahren ist es geschafft worden, vier Vereinbarungen zu erzielen: Agrarreform, Drogenhandel, politische Beteiligung und nun Justiz. Be...
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