Tausende Risse im AKW-Behälter
Hochfahren der belgischen Uraltmeiler Tihange 1 und 2 sorgt für Proteste in der deutschen Grenzregion
Belgien macht einen Rückzieher vom Atomausstieg. Alte Reaktoren werden trotz erheblicher Sicherheitslücken wieder hochgefahren. Im grenznahen Aachen bereitet man sich schon auf den Ernstfall vor.
Tausende Risse durchziehen im belgischen Atomreaktor Tihange 2 den Druckbehälter, der den Austritt radioaktiver Stoffe verhindern soll. Die Ursache kennt niemand. Dass der Risse immer mehr werden, räumt selbst der AKW-Betreiber Electrabel ein. Immer wieder kam es zudem zu Störfällen, Explosionen, Bränden und Säurelecks.
Seit über 30 Jahren ist Tihange 2 am Netz, seit 2012 stand der Reaktor jedoch wegen der Probleme die meiste Zeit still. Der nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) bezeichnet Tihange als »Schrottreaktor«, der endgültig stillgelegt gehöre. Belgien hatte 2003 ohnehin beschlossen, aus der Atomkraft auszusteigen. Doch unser Nachbarland hat die Betriebsgenehmigung für seine AKWs um zehn Jahre bis maximal 2025 verlängert. Begründung: Nur so könnten Stromengpässe vermieden werden.
Vor zehn Tagen ging Tihange 2 wieder in Betrieb. Insbesondere im grenznahen Aachen ist man darüber und über die Lauf...
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