Klare Kante gegen Spalter

Annelie Buntenbach fordert gemeinsames Handeln für die Integration sowie gegen Sozialdumping und Rassismus

Annelie Buntenbach ist seit 2006 Mitglied des Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstandes. Beim Deutschen Gewerkschaftsbund ist Buntenbach zuständig für die Bereiche Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, Recht sowie Migrations- und Antirassismuspolitik. In ihrer Verantwort liegt das Projekt »Faire Mobilität« mit seinen Beratungsstellen für ausländische Beschäftigte. Die 1955 geborene Wahl-Bielefelderin hat Geschichte und Philosophie auf Lehramt studiert und war nach ihrem Studium mehrere Jahre als Setzerin tätig. Buntenbach engagiert sich seit den 1980er Jahren in Antifainitiativen. Von 1994 bis 2002 saß sie für die Grünen im Bundestag. Mit Buntenbach sprach nd-Redakteur Jörg Meyer.

Warum hat die Bundeskanzlerin den Gesetzentwurf zur Eindämmung des Missbrauchs von Werkverträgen und Leiharbeit von Arbeitsministerin Andrea Nahles gestoppt?
Daran, dass der Gesetzentwurf über die Verabredungen im schwarz-roten Koalitionsvertrag hinausgeht, wie die Bundeskanzlerin meinte, kann es nicht liegen, denn das ist nicht der Fall. Sie hat auf dem Arbeitgebertag gesagt, dass sie die Kritik der Unternehmen ernst nehmen will. Es geht im Wesentlichen um Punkte, gegen die die Arbeitgeberseite Sturm läuft.

Welche genau sind das?
Das sind unter anderem die im Gesetzentwurf enthaltenen Regelungen, die reguläre Werkverträge von missbräuchlichen besser abgrenzen sollen. Für uns ist das von entscheidender Bedeutung, den Arbeitgebern aber ein Dorn im Auge.

Den Gewerkschaften geht der Entwurf ohnehin nicht weit genug …
Wir wollen für Leiharbeit gleichen Lohn für gleiche Arbeit - nicht erst nach neun Monaten, sondern ab dem erst...



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