Eine ziemlich schräge Sache

Ein Bunker in Ostfriesland, verkehrte Häuser in Sachsen oder auf Usedom - das Spiel mit der Sinneswahrnehmung ist beliebt geworden

  • Amelie Richter, Sande
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Menschen, die ihre Sinne verwirren möchten, können in Niedersachsen gleich mehrere schräge Orte besuchen. Dazu zählt ein ehemaliger Bunker in Ostfriesland, der einst aus Versehen in Schräglage geriet.

Das Gefühl, sie hätten ein wenig zu tief ins Glas geschaut, erfüllt die Besucher spätestens auf der dritten Treppenstufe. Und das, obwohl kein Tropfen Alkohol geflossen ist. Wackelig stapft die Gruppe die Betontreppe im Inneren des Kletterbunkers im ostfriesischen Sande (Niedersachsen) nach oben. »Okay, ich bleib unten«, sagt eine Frau aufgeregt und macht auf dem Absatz kehrt. Denn der Turm steht schief, um 18 Grad ist das Gebäude geneigt. Für die menschlichen Sinne beginnt dadurch ein anstrengendes Verwirrspiel, das viele Besucher bewusst suchen.

»Der Mensch braucht eine Senkrechte und eine Waagerechte«, sagt Gästeführer Werner Kleinschmidt. Nur so könne sich das Auge orientieren und der Körper das Gleichgewicht halten. Bis zur vierten Etage erklimmt er mit Besuchern den Turm, der sonst vom Deutschen Alpenverein zum Klettern genutzt wird. In so gut wie jeder Gruppe gibt es einen, wie Kleinschmidt es nennt, »Ausfall«. Rund 300 Gäste wo...


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