Rechnungen ohne den globalen Wirt

Für Thomas Gesterkamp ist es höchste Zeit, Bevölkerungsprognosen gemeinsam mit Zuwanderung zu denken

  • Thomas Gesterkamp
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Mindestens eine Million Menschen wanderten 2015 nach Deutschland ein. Die Flüchtlingsmigration lässt frühere Prognosen über die Bevölkerungsentwicklung fragwürdig erscheinen. Werden wir tatsächlich nur noch 60 statt über 80 Millionen Einwohner sein, wie Voraussagen für 2050 einst behaupteten? Mittlerweile zeichnet sich, bei aller Spekulationsgefahr, ein anderer Trend ab: Diese Annahmen waren falsch - und viel zu pessimistisch.

Die Zuwanderung, im Vergleich zu Geburts- und Sterberaten stets der schwierigste Teil demografischer Projektionen, wurde in den bisherigen Szenarien deutlich zu niedrig angesetzt. Die turbulente Entwicklung der letzten Monate hat dies eindrucksvoll belegt. Und ein Ende der Fluchtbewegungen ist nicht abzusehen: Der »youth bulge«, der hohe Anteil von Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung bei gleichzeitiger Unterbeschäftigung vor allem in Afrika und im Nahen Osten, lässt erwarten, dass die (versuchte) Einwander...


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