Schüsse auf Touristen in Dagestan

Ein Toter und elf Verletzte bei einer Attacke vor der Festung von Derbent

  • Lesedauer: 2 Min.
Ein Angriff um Mitternacht: Besucher eines touristischen Wahrzeichens im dagestanischen Derbent geraten unter Feuer.

Moskau. Bei einer Schießerei in der südrussischen Kaukasusregion Dagestan ist in der Nacht zum Mittwoch ein Mensch getötet worden. Elf weitere Personen wurden bei dem Vorfall bei der Festung Naryn Kala in der Küstenstadt Derbent verletzt, wie das örtliche Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte. Fünf von ihnen erlitten lebensgefährliche Verletzungen. Die Festung von Derbent, einer Hafenstadt am Kaspischen Meer im Süden von Dagestan, ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und gehört seit 2003 zum Unesco-Weltkulturerbe.

Bei den Angreifern soll es sich nach russischen Medienberichten um mindestens zwei Personen gehandelt haben. Sie hätten gegen Mitternacht mehr als 60 Schüsse aus Maschinenpistolen abgefeuert und seien danach geflüchtet. Nach ihnen werde gefahndet. Der dagestanische Präsident Ramasan Abdulatipow sprach von einer Bande, die Ruhe und Frieden in Derbent stören wollte. Das Internetportal Gaseta.Ru zitierte einen Pressesprecher mit dem Hinweis auf eine »terroristische Diversantengruppe, Mitglieder einer illegalen bewaffneten Formation oder einfache Kämpfer«. Der dagestanische Bürgerrechtler Rassul Kadijew verwies darauf, dass »normale Kämpfer« im Nordkaukasus bisher nur Vertreter der Machtorgane oder Polizeiposten angegriffen hätten, dann aber auch Eisenbahner oder Feuerwehrleute. In letzter Zeit seien die Staatsorgane der Republik aktiver gegen »Banditen« vorgegangen und hätten wiederholt über deren »Liquidierung« und einen Rückgang ihrer Zahl berichtet.

Die russische Teilrepublik Dagestan grenzt an die Unruheregion Tschetschenien. Sie kämpft seit Jahren mit bewaffneten Banden und hoher Kriminalität, außerdem gibt es regelmäßig schwere Zusammenstöße mit islamistischen Rebellen. AFP/nd

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -