Rückschritte in Europas Kulturhauptstadt
Seit die baskische Rechte die Amtsgeschäfte in San Sebastián übernommen hat, wird das Rad zurückgedreht
San Sebastián, auf baskisch »Donostia«, ist das alte Seebad der spanischen Könige. 2016 teilt es sich mit dem polnischen Wroclaw den Titel »Europäische Kulturhauptstadt«.
»Es ist eine Schande, dass wir noch immer zum Knast in Matutene ziehen müssen«, sagt Arantza Ocio an diesem warmen und sonnigen Sonntag nach Weihnachten, als sie mit einem der beiden Demonstrationszüge den Stadtteil des baskischen Seebads Donostia-San Sebastián erreicht. Sie ist in der Umweltschutzorganisation »Eguzki« (Sonne) aktiv und resümiert so, dass sich gut vier Jahre nachdem die Untergrundorganisation ETA ihren bewaffneten Kampf eingestellt hat, nichts verbessert hat, kein Friedensprozess in Sicht ist und sich die Lage nicht nur in ihrer Heimatstadt eher verschlechtert hat.
Für die Einschätzung von Ocio spricht, dass von den mehr als 500 Gefangenen aus dem Konflikt mit Spanien, »kein Gefangener in diesem Knast sitzt«. Diesen Fakt ruft die Anwältin Amaia Izko vom Podium den etwa 2000 Anwesenden und den Gefangenen zu, die hinter den mit Klingendraht bewehrten Mauern an den Gitterstäben kleben. Dabei sehen die Gesetze eine »heimat...
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