Radierung und Revolution

»Zeitenwende. Von der Berliner Secession zur Novembergruppe« im Bröhan-Museum

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Es war ein wildbewegtes Doppeljahrzehnt, politisch und deshalb auch künstlerisch, die Zeit zwischen 1898 und 1919 - just die Spanne, der die neue Ausstellung im Bröhan-Museum sich widmet. Auf zwei Etagen sind von rund 120 Künstlern gut 250 Werke zu sehen, chronologisch und auch in sich thematisch gegliedert. Wie im Widerstand gegen das Kaiserreich die Spannungen in der polarisierten Gesellschaft zunahmen, sich im Ersten Weltkrieg, der einen ungeliebten Monarchen zur Abdankung zwang, danach in der Novemberrevolution entluden, spiegelten sich in der Kunst die politischen Verwerfungen, die teils fiebrige Suche nach kreativen Antworten darauf. Junge Künstler gingen, entgegen der herrschenden Doktrin und inspiriert von den französischen Impressionisten, demonstrativ in die Natur, hielten im Bild fest, was sie dort sahen und empfanden. Aus diesem Protest gegen die Tradition entstand 1898 aus 64 Künstlern um Walter Leistikow die Berliner Sece...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.