Zerrüttetes Verhältnis
In Halle geraten OB und Stadtrat oft aneinander
Als der Stadtrat von Halle im Dezember über den Etat beriet, lagen bei vielen der ehrenamtlichen Politiker die Nerven blank. »Irre«, wetterte eine Stadträtin auf Twitter: »Nach fünf Stunden Haushalt beschlossen, und der OB kündigt Widerspruch an.« Es folgt ein nicht zitierfähiger Fluch, der freilich eine Vorgeschichte hat. Drei Jahre ist der jetzt parteilose Ex-SPD-Mann Bernd Wiegand Chef im Rathaus Halle; seither hat er dem Rat in 22 Fällen widersprochen. Das sei »nicht der Normalfall«, formuliert man im Landesverwaltungsamt. Bodo Meerheim, Fraktionschef der LINKEN, stellt ernüchtert fest, das Verhältnis von Rat und OB sei »zerrüttet«.
Wirklich innig war es nie. Dass der Ex-Ordnungsdezernent im Juli 2012 die OB-Wahl gewann, war ein Coup, der vor allem CDU, SPD und FDP vergrätzte. Es gab Hakeleien - und bald auch eine Anklage wegen angeblicher Untreue. Der OB sollte drei enge Mitarbeiter zu überhöhten Gehältern eingestellt haben. ...
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