523 Jahre Widerstand

In Argentinien kämpfen Indigene gegen Konzerninteressen um Land und Leben

  • Bettina Müller, Buenos Aires
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Das monatelange Protestlager von Indigenen mitten in der Hauptstadt Buenos Aires ist verschwunden. Die Probleme sind geblieben: Indigenes Land ist zum Spielball wirtschaftlicher Interessen geworden.

»Die Gründung des argentinischen Staates beruht auf einem Völkermord.« Die These von Dario Aranda. argentinischer Journalist und Autor verschiedener Bücher zum Thema, ist starker Tobak. Sie fiel auf der Konferenz »Menschenrechte gestern und heute« der Rosa-Luxemburg-Stiftung Anfang Dezember in Buenos Aires. Doch die These ist begründet: »523 Jahre Widerstand gegen Vertreibung, Ermordung und Verfolgung« hieß es auf dem Banner eines zehn Monate im Herzen von Buenos Aires aufgebauten Protestlagers indigener Stämme Argentiniens. Anfang Dezember wurde das Zelt auf Grund von Versprechungen des neuen rechtskonservativen Präsidenten Mauricio Macri abgebaut.

Wie auch in den anderen Ländern Lateinamerikas wurden seit der Kolonialisierung des Teils des Kontinentes, der heute Argentinien ist, systematisch indigene Völker vertrieben, versklavt und ausgerottet. Verschiedene Feldzüge im bereits unabhängigen Argentinien (1810), wie die »Eroberung...


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