Besessen von der Politik der Angst

Israel - was passiert mit einem Land, das sein Handeln nur noch über den Krieg gegen den Terror buchstabiert? Von Tsafrir Cohen

Im dramatischen Jahr 2015, dem Jahr der sogenannten Flüchtlingskrise und des Terrors in Paris, erlebte auch Europa das Comeback einer längst vergessen geglaubten Spielart der Politik: die Politik der Angst. Was mit einem Land passiert, das seine Politik nur noch über den Krieg gegen den Terror und die Angst buchstabiert, erleben wir intensiv in Israel.

Die Angst geht um in Israel, eine gut begründete Angst. Dieses Mal ist es allerdings nicht die Furcht vor Raketen aus dem Gazastreifen, sondern vor einzelnen Attentätern, die mit Messern oder Kleinwaffen unterwegs sind und sich auf den Straßen der Städte wahllos ihre Opfer suchen. Die Angriffe können jeden Israeli treffen - beim Einkauf auf dem Markt, auf dem Weg zur Schule oder in der Kneipe. Die Menschen meiden folglich öffentliche Orte, die Umsätze von Gaststätten und Geschäften brechen ein.

Die Angst eint die jüdische Mehrheit in Israel und macht es der Regierung um Benjami...


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