Jedes fünfte Kind lebt in Armut
Neue Studie sieht weiterhin ein Gefälle zwischen Ost- und Westdeutschland
2,47 Millionen Kinder in Deutschland leben in Armut. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.
Schon lange kommt kaum mehr eine politische Sonntagsrede ohne bedauernde Töne zu der für einen reichen Staat wie Deutschland beschämenden Dimension der Kinderarmut aus. Denn seit Jahren hat sich die Lage der Heranwachsenden nicht verbessert, wie eine am Montag veröffentlichte Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung zeigt. Demnach lebten 2014 19 Prozent (2,47 Millionen) aller Kinder in Deutschland in Familien, die arm oder armutsgefährdet sind. Der Anteil armer Kinder »verharrt damit seit 1996 auf hohem Niveau«.
Als armutsgefährdet gelten nach üblicher wissenschaftlicher Definition in Deutschland jene Haushalte, deren Einkommen weniger als 60 Prozent des sogenannten bedarfsgewichteten mittleren Nettoeinkommens beträgt. Für eine vierköpfige Familie (zwei Erwachsene, zwei Kinder unter 14 Jahren) liegt diese Schwelle derzeit bei einem verfügbaren Nettoeinkommen von 1926 Euro. Liegt...
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