Nichtbefassung ändert nichts
Auf der Arbeit, der Straße: Ingrid Kurz-Scherf über die Auseinandersetzung mit sexueller Belästigung
Das Thema »sexuelle Belästigung« ist mir unangenehm. Es macht mir schlechte Laune. Als Feministin befasse ich mich ständig mit Themen, die mir kein Vergnügen bereiten, aber ich habe ihnen gegenüber ein kämpferisches Gefühl. Beim Thema »sexuelle Belästigung« ist das zumindest zunächst einmal nicht so, deshalb habe ich es bislang gemieden. Sicher auch, weil ich mich nicht gern an meine persönlichen Erfahrungen mit sexueller Belästigung erinnere.
Als feministische Politikwissenschaftlerin kann ich mich ja auch nicht mit allen Facetten der Geschlechterverhältnisse und ihrer Verstrickung in die unendliche Vielfalt von Herrschaftsverhältnissen befassen - auch insoweit als sie zumindest scheinbar nichts mit Geschlecht zu tun haben oder sich jedenfalls nicht in erster Linie am Faktor »Geschlecht« festmachen.
Das war und ist das leitende Motiv meiner Auseinandersetzung mit Geschlechterverhältnissen: Sie auch und gerade da sichtbar zu ...
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