Magida spannt NS-Rathauschef ein

Der Naziaufzug anlässlich der Zerstörung Magdeburgs hat stark an Bedeutung verloren

  • Hendrik Lasch, Magdeburg
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Mit einer traditionellen »Meile der Demokratie« und Aufrufen zu Blockaden reagiert Magdeburg auf den Versuch lokaler Nazis, ihren »Trauermarsch« am Leben zu erhalten.

Fritz Markmann hat eine Seite im sozialen Netzwerk Facebook. Viel mitzuteilen hat er nicht; eigentlich besteht das Profil nur aus einem Banner, das ein Bild des kriegszerstörten Magdeburg zeigt und in unkorrektem Deutsch erklärt, man gedenke »den (sic!) Bombenopfern« vom 16. Januar 1945: »16 000 unvergessen«.

Der Jurist Fritz-August Wilhelm Markmann war Oberbürgermeister in Magdeburg. Ein überzeugter Nationalsozialist, der ins Amt gehievt worden war, nachdem man den Sozialdemokraten Ernst Reuter am 22. März 1933 aus selbigem verjagt hatte. Sein Nachfolger leitete die Verwaltung bis 1945. Nach der Befreiung wurde er von der US-Armee interniert; später sah eine Entnazifizierungskommission in der britischen Besatzungszone in ihm dennoch bloß einen »Mitläufer«. Markmann starb 1949.

Die Facebook-Seite ist folglich eine Fälschung - dennoch war sie auch am Freitag noch einzusehen und warb für eine Veranstaltung, die in Magdeburg übl...


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