Russisch-syrischer Kampfeinsatz

Jets beider Staaten greifen IS-Stellungen an / Hilfsgüter für belagerte Stadt

  • Lesedauer: 2 Min.
Während russisch-syrische Luftangriffe die IS-Miliz bedrängen, streiten Moskau und Washington über die Genfer Gespräche.

Damaskus. Russland und Syrien haben erstmals einen gemeinsamen Kampfeinsatz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geflogen. Ein Angriff russischer Jets vom Typ Suchoi Su-25 sei von MiG-29-Jägern der syrischen Luftwaffe unterstützt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Freitag mit. Demnach wurden die beiden russischen Bomber während des Einsatzes am Donnerstag von zwei syrischen Kampfjets abgesichert. Zuvor hatten syrische Piloten die russische Basis Hamaimim besucht, um den Einsatz zu koordinieren. Moskau fliegt seit Ende September Luftangriffe in Syrien.

Russland hat rund 100 Tage nach Beginn seiner Luftangriffe in Syrien nach eigenen Angaben mit einem Hilfseinsatz für die Bevölkerung in dem Bürgerkriegsland begonnen. Ein Transportflugzeug des Typs Iljuschin Il-76 warf insgesamt 22 Tonnen Lebensmittel und Medizin mit Fallschirmen über Dair as-Saur ab, wie Sergej Rudskoj vom Generalstab in Moskau am Freitag sagte. In der Stadt sind Bürgerrechtlern zufolge mindestens 250 000 Menschen von der IS-Terrormiliz eingeschlossen. Die Dschihadisten verhindern demnach, dass Nahrungsmittel und Medikamente in die von Regimetruppen gehaltenen Gebiete gebracht werden. »Viele Organisationen unternehmen Hilfslieferungen in Syrien, aber ein Großteil fällt den Extremisten in die Hände«, sagte Rudskoj der Agentur Tass zufolge. »Deshalb hat Russland entschieden, seine Streitkräfte mit einem Hilfseinsatz zu beauftragen.«

Unterdessen streiten sich rund zehn Tage vor den geplanten Syrien-Gesprächen in Genf die USA und Russland über die Zusammensetzung der Oppositionsdelegation. UN-Vermittler Staffan de Mistura habe die Außenminister der beiden Länder, John Kerry und Sergej Lawrow, um Hilfe gebeten, um den Konflikt beizulegen, meldete die arabische Zeitung »Al-Hayat« am Freitag.

Demnach legte Moskau eine Liste mit den Namen von 15 Personen vor, die an den Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition teilnehmen sollten. Die USA beharrten hingegen darauf, dass ein bei einem Oppositionstreffen in Riad gebildetes Komitee die einzige Vertretung der Regimegegner sei, schreibt das Blatt weiter.

Auf Russlands Liste steht dem Bericht zufolge der Name von Salih Muslim, Kovorsitzender der kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD), die in großen Teilen Nordsyriens regiert. Die PYD hatte an der Riad-Konferenz nicht teilgenommen. Agenturen/nd

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