Nur Saudi-Arabien verbietet Schneemänner
Kuriose Feiertage: Am 18. Januar wird der Welttag der frostigen Gesellen gefeiert
Man muss die Feste feiern, wie sie fallen, sagen sich weltweit immer wieder »Verrückte« und erfinden Feiertage der ulkigsten Art. So gibt es am 30. Januar den »Welttag der sinnlosen Anrufbeantworter-Nachrichten«, am 7. Februar sollte man keineswegs den »Winke-deinem-Nachbarn-mit-allen-Fingern-Tag« vergessen, und der 26. März wird ganz kreativ gefeiert, nämlich als »Erfinde-Deinen-eigenen-Feiertag-Tag«.
Am heutigen Montag aber wird erst einmal der Welttag des Schneemanns begangen. Vergessen Sie es nicht, denn wer weiß, vielleicht ist in der nächsten Woche schon wieder Frühling. Zum Wochenende jedenfalls hat Frau Holle fast überall in Deutschland dafür gesorgt, dass die eiskalten Gesellen zur Parade aufmarschieren können, um die Glückwünsche zu ihrem Ehrentag entgegenzunehmen.
Begründet wurde der eiskalte Ehrentag 2010 von dem Deutschen Cornelius Grätz aus Reutlingen, der eine besonders innige Beziehung zu den Frostigen hat - seit mehr als 25 Jahren nämlich sammelt er alles, was mit ihnen zu tun hat. Rund 3000 Objekte hat er zusammengetragen. Die Wahl des 18. Januars hat Grätz dabei sehr bewusst gewählt, denn: Die 8 steht symbolisch für den Schneemann, die 1 davor für seinen Stock oder Besen. Und der Januar, weil dieser Monat normalerweise kalt genug für das »Baumaterial« ist.
Mit seiner riesigen Sammlung hatte es der Reutlinger Spaßvogel auch schon ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft. Jetzt allerdings wurde ihm der Rekordplatz streitig gemacht von Karen Schmidt aus Minnesota, die sich ihre Wohnung mit weit über 5000 Schneemannfiguren teilt.
Nicht so viele dafür das weltweit größte Exemplar wurde 2008 in Bethel im US-Bundesstaat Maine gebaut: eine 37 Meter hohe und 6000 Tonnen schwere Schneefrau mit extrem langen Wimpern, bestehend aus 16 Skier.
Noch ist es zwar das Geheimnis, wo und wann genau der erste Schneemann entstand, doch die Forscher sind dabei, es zu lüften. Bis dahin gilt der Fund des US-Cartoonisten Bob Eckstein als frühestes Zeugnis, der bei der Ahnensuche in einem christlichen Gebetbuch von 1380 auf ein Abbild des frostigen Gesellen stieß.
Nur die Bewohner von Saudi-Arabien müssen schneemanntechnisch in die Röhre gucken. Nicht etwa, weil es in dem Wüstenstaat ja ohnehin so gut wie keinen Schnee gibt - sieht man mal von gelegentlichen Flöckchen in den Bergen ab - sondern weil Schneemänner in dem Land aus religiösen Gründen verboten sind. Genau so wie Schneekamele. Eine entsprechende Fatwa erließ ein im Lande bekannter salafistischer Prediger. Es dürfte dann wohl auch das einzige Land sein, in dem der Welttag des Schneemanns heute gebührend gefeiert wird.
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