Beluga-Gründer vor Gericht

Reeder Niels Stolberg war bis zu seinem Sturz eine lokale Größe in Bremen

  • Burkhard Ilschner, Bremen
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Vor dem Landgericht Bremen beginnt am Mittwoch das Strafverfahren gegen den früheren Reeder Niels Stolberg und drei Ex-Manager wegen Bilanzfälschung, Kreditbetrugs und Untreue.

Niels Stolberg ist eine schillernde Person: Der Nautiker und Schifffahrtskaufmann hatte Mitte der 1990er Jahre in Bremen unter dem Markenzeichen einer Walschwanzflosse die Reederei Beluga Shipping gegründet. Zunächst ging es mit dieser steil nach oben. Stolberg spezialisierte sich auf den Nischenmarkt der Schwergut- und Projektschifffahrt und wurde innerhalb von gut zwölf Jahren Weltmarktführer. Aber der Absturz kam dann schnell und heftig.

Als Unternehmer war sich der heute 55-Jährige nie genug. Im eigenen Hause galt er als sehr bestimmend. Von teilweise guten Gehältern und Prämien war ebenso die Rede wie von hoher Personalfluktuation und gescheiterten gewerkschaftlichen Versuchen einer Betriebsratsgründung. Die am Ende 71 Schiffe zählende Flotte ließ er zu mehr als 90 Prozent unter Billigflagge fahren. Seinem öffentlichen Image schadete all dies nicht, denn Stolberg spielte das Klavier medialer Aufmerksamkeit mit Bravour.

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