Hohes Risiko der Korruption in der Rüstung
Transparency untersuchte 47 afrikanische Staaten
Kapstadt. Überall in Afrika besteht hohes oder sogar kritisches Korruptionsrisiko im Verteidigungssektor. Die Budgets der zuständigen Ministerien seien höchst undurchsichtig, heißt es in einem Bericht der Nichtregierungsorganisation Transparency International, die staatliche Verteidigungsausgaben in 47 Ländern des Kontinents untersuchte.
Auf einer Skala von »A« (sehr niedriges Risiko) bis »F« (kritisches Risiko) schnitt kein afrikanisches Land besser als »D« ab, was »hohes Korruptionsrisiko« bedeutet. 20 Staaten, einschließlich Simbabwe, Sudan, Kamerun und Burkina Faso, bekamen ein »F«. Weitere 20 Länder, darunter Nigeria, Äthiopien und Burundi, wurden mit »E«, oder sehr hohem Risiko, eingestuft. Nur sieben Länder, so Südafrika, Kenia und Ghana, erhielten ein »D«.
Im Vergleich gliederte die Organisation Deutschland, die Schweiz und die Vereinigten Staaten in einem früheren Bericht in die Kategorie »B« für »niedriges Risiko« ein. Lediglich England und Neuseeland bekamen ein »A«, während das Korruptionsrisiko laut Transparency International in Frankreich und Italien moderat sei, oder »C«.
Das Korruptionsrisiko sei besonders hoch in Afrika, da die knapp 37 Milliarden Euro, die Verteidigungsministerien im vergangenen Jahr ausgaben, kaum unabhängiger Überprüfung unterlägen, so Transparency International. Fast 40 Prozent der untersuchten Länder hielten ihre Verteidigungsbudgets geheim. Der Rest veröffentliche nur sehr vage Zahlen. Zusätzlich seien Verteidigungsministerien in vielen der 47 Staaten für Kontrollen nicht zugänglich, da Verteidigungsfragen als streng vertraulich eingestuft würden. Waffeneinkäufe in fast 70 Prozent der untersuchten Länder basierten auf individuellem Ermessen statt nationaler Strategie. Auch Gehälter und Zahlungssysteme seien für Manipulation anfällig. Obwohl die Zahl der Konflikte als auch ihrer Opfer in Afrika seit den 90ern beständig abgenommen haben, werden die Militärausgaben wohl auch in den nächsten Jahren steigen. Denn die gebliebenen Konflikte werden zum größten Teil noch Jahre brauchen, um beigelegt zu werden. Agenturen/nd
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