Disput über einen »gefährlichen Narren«
Donald Trump als Thema im britischen Unterhaus
London. Britische Abgeordnete haben im Unterhaus ausführlich über ein Einreiseverbot für den US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump diskutiert. An der dreistündigen Debatte in einem kleinen Ausschuss-Sitzungsraum des Parlaments nahmen am Montagabend Dutzende Abgeordnete teil. Die Diskussion war auf Initiative von mehr als 575 000 Menschen zustande gekommen, die eine Petition für ein Einreiseverbot gegen den US-Republikaner unterzeichnet hatten. 100 000 Unterschriften hätten gereicht.
Die Debatte hatte allerdings rein symbolische Bedeutung, weil die konservative Regierung in London bereits deutlich gemacht hat, dass sie Trump nicht an der Einreise hindern werde. Premier David Cameron beschränkte sich darauf, Trumps Äußerungen als »spaltend, dumm und falsch« zu verurteilen. Auch eine Parlamentsabstimmung über das Ansinnen vieler britischer Bürger war nicht vorgesehen.
Die meisten Teilnehmer sprachen sich gegen ein Einreiseverbot aus. Vielmehr solle der für seine provokanten Äußerungen bekannte US-Politiker nach Großbritannien kommen, damit seine Ansichten mit ihm offen diskutiert und widerlegt werden könnten. So sagte der Konservative Alex Chalk, Trumps Verhalten sei ein »Possenreißen«, dem mit der »klassischen britischen Antwort des Spotts« begegnet werden solle. Jack Dromey von der oppositionellen Labour-Partei hielt dagegen: »Donald Trump ist ein Narr. Es steht ihm frei, ein Narr zu sein. Es steht ihm nicht frei, ein gefährlicher Narr an unseren Ufern zu sein.«
Am 8. November wird in den USA ein neuer Präsident gewählt. Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner liegt Trump seit Monaten vorn. Der Milliardär setzt dabei auf scharfe Töne und kontroverse Vorschläge. AFP/nd
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