UNTEN LINKS

  • Lesedauer: 1 Min.

Musste man bislang davon ausgehen, dass die immer lauter geforderte Schließung der deutschen Grenzen kein anderes Ziel verfolgt als die Abwehr weiterer Schutzsuchender, wirft eine Mitteilung des Statistischen Bundesamts nun ein anderes Licht auf die Sache. Aller Voraussicht nach, heißt es dort, würde eine anhaltend hohe Zahl an Zuwanderern nichts daran ändern, dass die Bevölkerung in Deutschland altert und schrumpft. Gemeint ist nicht, dass der deutsche Ureinwohner immer seniler und mickriger wird, weil ihm angesichts all der Flüchtlinge bange wird; gemeint ist, dass der demografische Abwärtstrend durch noch so viele Zuwanderer lediglich zu verlangsamen, nicht aber zu stoppen ist. »Auf Phasen einer starken Zuwanderung«, so die Statistiker, »folgte stets verstärkte Abwanderung.« Vorsicht! Wer jetzt die Grenzen schließen will, weil er Deutschlands Fortbestand gefährdet sieht, der will vielleicht gar keine neuen Bürger aus-, er will die alten Bürger einsperren. mha

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.