Nichts verheimlicht

Man hatte ein wenig die Hoffnung, die Sensibilität in der Berichterstattung über Flüchtlinge nach den Ereignissen von Köln möge zumindest kurzzeitig wieder in so mancher Redaktionsstube Einzug halten. Doch nach den Übergriffen der Silvesternacht zeigten sich (wieder einmal) die Abgründe eines klickgetriebenen Turbo-Journalismus, der im Einzelfall nicht einmal imstande ist, seine Fehler zu korrigieren: Bildblog.de berichtet über eine Geschichte aus Nordrhein-Westfalen, die wie bestellt für jene rechten Kreise kam, die immer zu wissen glaubten, der Staat würde die Wahrheit über »kriminelle Ausländer« verschweigen.

Was wie die Blaupause einer Pegida-Rede klingt, stammt aus der Feder von Welt.de: »Politiker schwiegen über Gewalt durch Nordafrikaner« heißt es in einem Artikel, der sich mit einer Sitzung verschiedener NRW-Innenpolitiker im Oktober 2014 beschäftigt. »Welt«-Autor Till-Reimer Stoldt suggeriert in seinem Text, die gela...