Linken-Politiker freuen sich über 36 Ex-Piraten

Kipping: »Es wächst zusammen, was zusammen passt« / Linksreformer: Schritt der Ex-Piraten ist Beitrag gegen den »Rechtstrend in diesem Land«

  • Lesedauer: 3 Min.

Berlin. Politiker der Linkspartei haben die Entscheidung früherer Mitglieder der Piraten begrüßt, künftig die Linke in Berlin zu unterstützen. Die Bundesvorsitzende Katja Kipping sagte in einer ersten Reaktion im Kurznachrichtendienst Twitter, »es wächst zusammen, was zusammen passt«. Sie freue sich über die »gerne auch kritische« Unterstützung früherer Piraten. Kipping sprach von einer »Bereicherung« für die Linkspartei, wobei es nicht entscheidend sei, ob die Piraten sich »nun in der Partei oder im Umfeld« engagierten.

Auch beim linksreformerischen Forum Demokratischer Sozialismus zeigte man sich über den Schritt der inzwischen 36 Ex-Piraten erfreut. Man werbe weiterhin »für eine Mandatserweiterung« der Linkspartei, hieß es in einer kurzen Reaktion. Eine »offene und solidarische Debatte für eine Linksverschiebung gegen den Rechtstrend in diesem Land und in Europa« sei nötig, der Schritt der Ex-Piraten dazu ein Beitrag. Einige der Unterzeichner des Aufrufes »Aufbruch in Fahrtrichtung links« seien bereits beim Forum Demokratischer Sozialismus engagiert.

36 Ex-Piraten hissen die rote Fahne
Angesichts des Rechtsrucks bekennen ehemalige Piraten Flagge für die LINKE. Dabei sind auch die prominenten Abgeordneten Martin Delius und Oliver Höfinghoff. Von Martin Kröger

»Ich sehe als einzige Chance die Linksfraktion«
Das Neuköllner BVV-Mitglied Anne Helm begründet ihren Wechsel zu den Sozialisten mit dem bedrohlichen Erstarken der Rechten. Ein Interview

Cybersozialisten
Martin Kröger kommentiert die Erklärung der Ex-Piraten für die Linkspartei in Berlin

Aufbruch in Fahrtrichtung links. Die Erklärung der 36 Ex-Piraten
Keine Politik zu machen ist für uns keine Option. Wir haben uns dazu entschieden, die Linke in Berlin im Jahr 2016 und darüber hinaus kritisch und solidarisch zu unterstützen und so an einer solidarischen Alternative zum bürgerlichen Mainstream in Europa mitzuarbeiten. Wir sehen uns.

Bereits am Donnerstagabend hatte sich der Landeschef der Linkspartei in Berlin, Klaus Lederer, von einem »starken Signal« gesprochen. Der Schritt der Ex-Piraten zeige »in einer Zeit, in der viel über Politikverdrossenheit gesprochen wird«, dass politisches Engagement für eine Linkswende lohne. Es gebe viele Schnittpunkte zwischen den früheren politischen Zielen der Piratenpartei und der Linken.

Am Donnerstagabend hatten 36 Ex-Piraten mit einer Erklärung die rote Fahne gehisst und sich für eine Unterstützung der Linkspartei in Berlin ausgesprochen. Die Neuköllner Bezirksverordnete Anne Helm sagte zu dem Schritt im Gespräch mit dem nd, man wolle nun die politischen Ideen weiter vorantreiben, »die wir in unserer gemeinsamen Zeit bei den Piraten entwickelt haben«. Es gehe um Vorschläge, die »auch für eine linke Gesellschaftsperspektive in diesem Land wichtig sind«. nd

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