Zwischen Anspruch und politischem Druck
Achim Roscher protokolliert die Geschichte der »Neuen Deutschen Literatur«
Früher waren sie eine ansehnliche Truppe. Am Ende musste einer nach dem anderen seinen Stuhl räumen, erst Werner Liersch, dann auch Achim Roscher und Christian Löser, und nur einer blieb übrig: Jürgen Engler, der letzte Mohikaner, der Mann für alles. Er residierte in einem winzigen Raum des Aufbau-Verlages am Hackeschen Markt in Berlin, plante, korrespondierte, telefonierte, nahm Manuskripte entgegen, redigierte und sorgte dafür, dass das Blatt, das inzwischen nur noch alle zwei Monate erschien, von seinem Nimbus und Glanz nichts verlor. Er ließ sich von der Unsicherheit und den Gerüchten, die ihn umschwirrten, nicht beeindrucken, und reichlich Lob, Zuspruch und Ermunterung kam ja aus allen Winkeln des Landes. Aber schließlich machte die Realität alle Hoffnungen zunichte.
Die »neue deutsche literatur«, anfangs groß-, später kleingeschrieben, brachte es auf fünfzig Jahre und über fünfhundert Ausgaben. Sie hatte, selbstbewusst und erstau...
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