Angst vor der Sippenhaft

Nach den Ereignissen von Köln fürchten syrische Flüchtlinge um ihren Ruf

  • Martin Hoffmann
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Die Kriminalitätsrate junger Migranten aus den Maghreb-Ländern ist um ein vielfaches höher, als jene der Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien. Das hat auch soziale Ursachen.

Azuz Akeel stammt aus Daraa im Süden Syriens, dem Ort, an dem das Regime von Bashar-al-Assad im noch hoffnungsvollen April 2011 zum ersten Mal Proteste blutig niederschlug. Als die Situation in seiner Heimatstadt immer aussichtsloser wurde, floh er über die nahe gelegene Grenze nach Jordanien. In Amman fand er Arbeit in einem Hostel, dort lernte er auch die ersten europäischen Backpacker kennen. Später in Istanbul fing er an, Deutsch und Russisch zu lernen, um vorbereitet zu sein und sich in der Fremde leichter ein neues Leben aufbauen zu können. Als er im Juni in Berlin ankam und einen Asylantrag stellte, konnte er sich bereits auf Deutsch unterhalten.

Über die Exzesse vorwiegend nordafrikanischer Einwanderer in Köln ist er wütend: »Diese Leute werfen ein schlechtes Licht auf alle Einwanderer. Deutschland sollte nicht leichtfertig damit umgehen, sondern diese Menschen abschieben.« Mit dieser Meinung spiegelt Azuz eine weit verbreitete...


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