Das griechische Wunder ist ausgeblieben

Ein Jahr nach dem großen Wahlsieg von SYRIZA ist die in die Linkspartei gesetzte Hoffnung aufgebraucht

  • Anke Stefan, Athen
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Griechenland blickt auf ein Jahr SYRIZA-ANEL-Regierung zurück. Zum Feiern besteht jedoch kein Anlass, vor allem weil die Wirtschaft weiter lahm liegt.

Der erst vor Kurzem eröffnete Brotladen in der Nachbarschaft hat wieder dichtgemacht. Wer in Athens Vorstadtvierteln ein Geschäft aufmacht, hat kaum eine Chance. Die Alteingesessenen kaufen beim ebenso Alteingesessenen. Nur wer eine Lücke im täglichen Bedarf schließt, kann sich halten. Für darüber hinausgehende Produkte ist ohnehin kaum noch Kaufkraft vorhanden. In den meisten Einkaufsstraßen der Stadt steht deswegen bereits seit Jahren mindestens jedes dritte Schaufenster leer. Lediglich die Fast-Food-Branche scheint zu blühen. Die Preise für Fleischspießchen und Gyros sind derart abgesackt, dass qualitativ hochwertiges Selbstgekochtes für das selbe Geld nicht mehr zu haben ist.

Dies alles war bereits unter den Vorgängerregierungen so, doch die seit einem Jahr zusammen mit dem kleineren Koalitionspartner ANEL amtierende Linkspartei SYRIZA hatte Hoffnung geweckt und Wirtschaftsaufschwung versprochen. Der lässt nun weiter auf sich warte...


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