Verständnis für Boykott

TV-Runden ohne AfD

  • Lesedauer: 2 Min.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat seine rheinland-pfälzische Amtskollegin Malu Dreyer und deren Weigerung verteidigt, im Fernsehen zusammen mit AfD-Vertretern aufzutreten. »Die AfD vertritt immer offener rechtsextreme Positionen einschließlich dezidiert völkischer Tendenzen«, sagte Weil der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. Deshalb habe er viel Verständnis für die Haltung seiner SPD-Parteifreundin. Für ihn persönlich stelle sich die Frage derzeit nicht, weil sich der Norddeutsche Rundfunk bislang immer auf ein Fernsehduell der beiden aussichtsreichsten Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten beschränkt habe. In Niedersachsen wird erst Ende 2018 ein neuer Landtag gewählt.

Auch der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Nord, Uwe Polkaehn, sprach sich dafür aus, dass die AfD wie auch die NPD keinen Platz in Fernsehduellen bekommen. Rechte Propaganda solle in Hörfunk, Fernsehen und Internet so wenig Raum wie möglich bekommen, so Polkaehn. Er befürwortete damit den AfD-Ausschluss von den Fernsehduellen vor den Wahlen am 13. März in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. »Das zeigt journalistische Haltung und ist das richtige Signal angesichts brennender Asylunterkünfte.«

Von der AfD Mecklenburg-Vorpommern wurde Polkaehns Forderung als undemokratisch kritisiert. Wer fordere, dass die Partei von TV-Runden ausgeschlossen werde, missachte die politische Meinung zahlreicher Menschen im Land, sagte Landessprecher Matthias Manthei am Wochenende. In Umfragen liegt die AfD in Mecklenburg-Vorpommern derzeit zwischen 3 und 5 Prozent. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -