Im westlichen Mittelmeer bebte die Erde
26 Menschen verletzt bei Erschütterungen der Stärke 6,3
Madrid. Ein ungewöhnlich starkes Erdbeben hat die Mittelmeerküsten im Süden Spaniens und im Norden Marokkos erschüttert. In der spanischen Exklave Melilla an der Nordküste Afrikas wurden bei dem Beben der Stärke 6,3 am Montag mindestens 26 Menschen leicht verletzt. An mehreren Gebäuden gab es erhebliche Schäden.
Auf dem spanischen Festland rissen die Erdstöße kurz vor Morgengrauen zahllose Menschen in Málaga und den Urlaubergebieten an der Costa del Sol aus dem Schlaf. Nach Angaben der Regionalregierung Andalusiens wurde dort jedoch niemand verletzt. In Marokko berichtete die Agentur MAP, dass im betroffenen Gebiet um die Stadt Nador keine Verletzten und keine Gebäudeschäden registriert worden seien.
Wie Spaniens Nationales Geografie-Institut (IGN) mitteilte, hatte das Beben sein Zentrum im Mittelmeer, etwa 100 Kilometer nördlich von Melilla. Es folgte eine Serie von Nachbeben. Sie hatten ihren Ursprung in etwa zehn Kilometer Tiefe.
Die Verletzten in Melilla wurden wegen Prellungen oder Schnittwunden behandelt. Niemand sei schwer verletzt worden, so die Behörden. Von mehreren Gebäuden stürzten Steinbrocken und Fassadenteile herab. Das städtische Parlament musste geschlossen werden, da sich Risse in dem Gebäude aufgetan hatten. Die Behörden ordneten an, dass die Schulen am Montag geschlossen blieben. Es müsse geprüft werden, ob die Schulgebäude ernsthaft beschädigt worden seien.
Die Erdstöße waren auf dem spanischen Festland in weiten Teilen von Andalusien zu spüren. Dort wurden aber keine Verletzten und keine Gebäudeschäden registriert. »Unser Haus schwankte, als wären die Mauern so weich wie Butter«, berichtete eine Bewohnerin der Hafenstadt Málaga.
Erdbeben sind in der Region des westlichen Mittelmeers nicht selten, Beben mit einer Stärke von mehr als 6,0 aber ziemlich ungewöhnlich. Laut IGN waren in dem Gebiet zuletzt 1994 und 2004 Beben von einer Stärke von über 6,0 registriert worden. dpa/nd
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