Boomtowns droht der Kollaps
Der niedrige Ölpreis trifft das lateinamerikanische Förderland Ecuador hart
Die erdölexportierenden Länder leiden seit Monaten unter dem niedrigen Weltmarktpreis. In Ecuador lässt sich dies in zwei ehemaligen Boomtowns sehen.
»Zu verkaufen« - ob Häuser, Restaurants, Geschäfte oder Büros. In der Stadt Francisco de Orellana mitten im Regenwald Ecuadors sieht man dieses Schild an jeder Ecke. Die Stadt wirkt wie ausgestorben. Hotels, die einst hunderte von Ölarbeitern beherbergten, stehen weitgehend leer. Hoteliers, die nach dem jahrelangen Ölboom angebaut haben, sitzen auf ihren Schulden. Einige Geschäftsleute sprechen von einem »wirtschaftlichen Erdbeben«, das die Region erschüttert.
Die Ölkrise hat die rund 70 000 Einwohner große Stadt im Nordosten Ecuadors an den Rand des wirtschaftlichen Zusammenbruchs gebracht. Ähnlich sieht es im rund 100 Kilometer entfernten Lago Agrio mit etwa 90 000 Einwohnern aus. Die Stadt wurde erst zu Beginn des Ölbooms in den 1970er Jahren gegründet und wuchs seither stetig. Nun aber steht ein Großteil der Maschinen und Lastwagen still.
Seit Ende 2014 ist der Weltmarktpreis für Erdöl um rund zwei Drittel abgestürzt - tr...
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