Partisanendorf soll Patriotismus auf Trab bringen
Auch der russische Verteidigungsminister plant einen Aufenthalt in der obskuren Touristenattraktion
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu eröffnete nahe Moskau ein Partisanendorf, wo Touristen Untergrundkämpfe gegen die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg nachspielen dürfen.
Der Erdbunker ist mit Schnee und Fichtenzweigen getarnt. Bis zu zehn Mann finden Platz am Holztisch, auf dem eine Karte liegt. Rot sind dort die eigenen Stellungen verzeichnet, blau die des Gegners: Der Wehrmacht. Hier erarbeitet der Stab der Partisanengruppe den Plan für den nächsten Angriff. Das Ziel: Ein Zug, der Hitlers Soldaten und Kriegsgerät an die Front bringt. Er wird nie ankommen. In der Werkstatt basteln »Diversanten« an Sprengladungen, die die Partisanen in der Nacht im Gleisbett anbringen werden. Ein Swjaznoj hatte die Nachricht mit Route und genauer Zeit überbracht: Ein Verbindungsmann. Weil eher unverdächtig, übernahmen oft Halbwüchsige die gefährliche Mission. Manche waren nicht einmal zwölf.
Ganz Russland weinte, als in Teil neun der TV-Serie »1941« der kleine Andrej gefasst, gefoltert und, weil er den Weg ins Partisanendorf nicht verrät, erschossen wird. Das Partisanendorf in den Wäldern bei Kubinka im Moskauer U...
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