Der kälteste Winter des Lebens

Gedenken zum 71. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz durch die Sowjetarmee / Holocaust-Überlebende Klüger lobt deutsche Flüchtlingspolitik / LINKE: Kampf gegen jede Form von Rassismus und Faschismus ist unser Gründungskonsens.

Der 27. Januar ist der Jahrestag der Befreiung von Auschwitz durch die sowjetische Rote Armee vor 71 Jahren. Eintreten gegen Faschismus und Rassismus ist auch angesichts der Zunahme rechter Gewalt dringend geboten.

Ruth Klüger ist 84 Jahre alt. Am Mittwoch schilderte sie als Gastrednerin vor dem Deutschen Bundestag während der Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus auch ihre Erlebnisse während des Winters 1944/45 – den kältesten Winter ihres Lebens, wie sie zu Beginn ihrer Rede sagte. Die gebürtige Wienerin Klüger, US-amerikanische Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin, war im Alter von zwölf Jahren in das KZ Theresienstadt, ein Jahr später nach Auschwitz deportiert worden. Sie überlebte das Lager und konnte gegen Kriegsende auf einem der »Todesmärsche« zusammen mit ihrer Mutter fliehen. Ihr Vater wurde in Auschwitz ermordet.

Sie erinnerte unter anderem an das Schicksal der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter – und lies nicht durchgehen, dass die deutsche Bevölkerung nichts davon gewusst habe: »Wenn die deutsche Zivilbevölkerung später beteuerte, sie hätte nichts über den Massenmord gewusst, so kann man sich darüber ...


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