Traum oder Wirklichkeit?

Korngolds »Tote Stadt«

  • Roberto Becker
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Man kann sich zwar nicht mehr den Lorbeer einer Ausgrabung ans Revers heften, wenn man Erich Wolfgang Korngolds Oper »Die tote Stadt« ins Programm nimmt. Der 1920 so überraschende wie durchschlagende Welterfolg des damals 23-Jährigen ist mittlerweile hier und da auf die Bühnen zurückgekehrt. Und jedes Mal gibt es einen Wow-Effekt zumindest bei einem mit Puccini und Richard Strauss vertrauten Publikum. Die Spätromantik, das Orchesterschwelgen, eine gewisse Melodienseligkeit und nicht zuletzt die zwischen Psychologie, Surrealismus und Dekadenz changierende Story verfehlen ihre Wirkung nicht.

Dafür sorgt nun auch Generalmusikdirektor Kimbo Ishii am Pult der Magdeburgischen Philharmonie. Nicht nur die beiden jede Verbannung überlebenden Hits der Oper, das »Mein Sehnen, mein Wähnen« des Pierrots und Mariettas Lied »Das Glück, das mir verblieb«, das der Held der Oper am Ende noch einmal als Rausschmeißer wiederholt, treffen das willige ...


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