»Rache ist eine grausame Sache«

Der US-Regisseur Quentin Tarantino über Wut beim Schreiben, enttäuschtes Vertrauen und seinen neuen Film

Er hat den Trash mit Filmen wie »Pulp Fiction« und »Django Unchained« nach Hollywood gebracht. In dieser Woche läuft sein Western »The Hateful 8« in den Kinos an. Mit dem 52-Jährigen sprach in Berlin Marc Hairapetian.

In »The Hateful 8« geht es - wie in fast all Ihren anderen Filmen auch - um Rache. Nun wirken Sie selbst nicht wie eine rachsüchtige Person. Was lässt Sie sich immer wieder mit der, wie es der koreanische Regisseur Park Chan-wook einmal ausdrückte, »vermutlich törichtsten und sinnlosesten Eigenschaften des Menschen« auseinandersetzen?
Park Chan-wook, den ich sehr schätze, will mit seinen Rache-Filmen den Menschen einen Spiegel vorhalten, um ihre Dummheit zu entlarven. Rache im wirklich Leben ist in der Tat unklug, ich würde sogar sagen albern, aber es ist auch eine Kraft, die einen vorantreiben kann, so wie ich es in einigen Szenen von »Kill Bill« zeige. Das Ende des zweiten Teils mündet auch nicht in ein Blutbad, wenn sich Uma Thurman an dem mit würdevoller Gefährlichkeit agierenden, leider schon verstorbenen David Carradine rächt. Obwohl er, der ihr so viel Schlimmes angetan hat, sterben muss, hat sie noch immer Liebe für ihn im Her...


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