Cizre: 28 Verletzte ohne jede Hilfe

Türkische Behörden verhindern laut Opposition Bergung der Menschen

  • Lesedauer: 1 Min.

Istanbul. In der umkämpften südosttürkischen Stadt Cizre sind nach Oppositionsangaben 28 Verletzte ohne Zugang zu medizinischer Hilfe im Keller eines Hauses eingeschlossen. »Die Behörden lassen keine Krankenwagen zu dem Gebäude, um die Verletzten zu bergen«, sagte der Abgeordnete der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP, Faysal Sariyildiz, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch am Telefon. Aus eigener Kraft könnten die Verletzten jedoch nicht heraus. Fünf Menschen seien ihren Verletzungen erlegen. Nach HDP-Angaben handelt es sich um Zivilisten, die schon seit mindestens vier Tagen in dem Keller ausharrten. Teile des Gebäudes seien inzwischen eingestürzt.

Derweil will Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) die Türkei zu einem sicheren Herkunftsland für Flüchtlinge erklären lassen. Er schließt sich damit einem Vorschlag der EU-Kommission an. Die LINKE-Politikerin Sevim Dagdelen nannte dies mit Verweis auf die Menschenrechtslage in der Türkei »verheerend und zynisch«. Agenturen/nd Seite 4

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.