Kiel: Kein Sonderrecht für Flüchtlinge

Aufregung über angebliche Weisung zu Ladendieben

  • Lesedauer: 1 Min.

Kiel. Schleswig-Holsteins Innenminister Stefan Studt (SPD) und die Staatsanwaltschaft in Kiel haben Berichte über den angeblichen Stopp der Strafverfolgung von Flüchtlingen nach Bagatelldelikten zurückgewiesen. »In jedem Fall sind Strafanzeigen erstellt und strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet worden«, erklärte Studt (SPD) am Donnerstag. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte: »Für jeden Ladendiebstahl wird eine Anzeige gefertigt. Dazu sind wir gesetzlich verpflichtet.« Zuvor hatten die »Bild«-Zeitung und die »Kieler Nachrichten« über eine angebliche Anweisung berichtet, mit der die Kieler Polizei von der Pflicht befreit worden sei, etwa Ladendiebstähle von Flüchtlingen ohne Ausweispapiere weiter zu verfolgen.

In dem Schreiben wurden dem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge rein vorsorglich bestimmte Abläufe für den Fall einer starken Zunahme bestimmter Kleinstdelikte in Verbindung mit dem Zuzug von Schutzsuchenden zwischen der Anklagebehörde und der örtlichen Polizei im Raum Kiel festgelegt. Faktisch seien diese allerdings »so gut wie gar nicht« zum Tragen gekommen, weil es keinen signifikanten Anstieg gegeben habe. Das vorsorglich abgesprochene Verfahren sah demnach vor, bei kleinen Diebstählen durch Flüchtlinge, die das erste Mal ertappt wurden, bei der Anzeige eventuell auf eine Überprüfung der Identität zu verzichten. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.