Mehr als 30 Menschen sterben im Mittelmeer

Boote verunglückten vor griechischer und libyscher Küste / 290 weitere Menschen wurden von drei Schlauchbooten gerettet

  • Lesedauer: 2 Min.
Während die europäischen Staaten darüber debattieren, wie sie die Flüchtlingszahlen reduzieren wollen, spielen sich an den Küsten weiter Dramen ab: Jeden Tag sterben Menschen beim Versuch, Europa zu erreichen.

Mehr als 30 Menschen sind bei dem Versuch gestorben, mit Booten nach Europa zu gelangen. Mindestens 25 Menschen ertranken in der Ägäis, als ihr Boot auf dem Weg von der türkischen Küste kurz vor der griechischen Insel Samos kenterte. Unter den Opfern sind auch zehn Kinder. »Es ist fürchterlich«, sagte ein Offizier der Küstenwache der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

Zehn Menschen seien bisher aus den Fluten gerettet worden. Sie machten aber unterschiedliche Angaben über die Zahl der Menschen, die an Bord des Bootes waren. Mal ist die Rede von 40, mal von 50 Flüchtlingen, hieß es aus Kreisen der Küstenwache. An der Suche beteiligten sich Boote der Grenzagentur Frontex, Fischer aus Samos, ein Hubschrauber sowie die griechische und die türkische Küstenwache.

Weitere mindestens sechs Menschen starben bei der Überfahrt von Nordafrika nach Europa vor der libyschen Küste. Insgesamt 290 weitere Menschen wurden von drei Schlauchbooten gerettet, teilte die italienische Marine mit. Auf einem der Boote entdeckten die Retter die sechs toten Flüchtlinge. Mit einem Helikopter wurde nach möglichen weiteren Vermissten gesucht.

Die meisten Flüchtlinge erreichen Europa mittlerweile über Griechenland und die Balkan-Route. Tausende Menschen kommen jedoch weiterhin per Boot von Nordafrika nach Italien. Nach Angaben von Hilfsorganisationen war dieser Weg im vergangenen Jahr zudem die mit Abstand gefährlichste Route nach Europa, die meisten der mehr als 3500 toten oder vermissten Migranten gab es im Jahr 2015 hier. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.