Hofkino: »Lesvia«
»Lesvia« ein Dokumentarfilm von Tzeli Hadjidimitriou
GR 2024, 77 min; OmU
An der Südwestküste der Insel Lesbos in Griechenland liegt das kleine Bauerndorf Eressos, der Geburtsort von Sappho, der ersten Dichterin, die über die Liebe zwischen Frauen schrieb. Jahrhundertelang war Eressos vom Rest der Welt isoliert, aber Mitte der 1970er-Jahre begannen Frauen aus der ganzen Welt, auf der Suche nach Sapphos Spuren zu kommen. Zunächst waren die Einheimischen stolz darauf, dass diese Frauen gekommen waren, um die große Dichterin zu ehren, die in ihrem Land geboren wurde.
Doch Mitte der 1980er-Jahre strömten immer mehr Frauen auf die Insel, darunter die Filmemacherin Tzeli Hadzidimitriou, eine auf der Insel geborene und aufgewachsene Lesbe. Die Frauen lebten am Strand, es schien keine Unterscheidungen nach Klasse, Land oder ethnischer Zugehörigkeit zu geben. Sie brachten größere soziale und politische Entwicklungen zum Ausdruck und beanspruchten mit Stolz das Recht, sich Lesben zu nennen und ihre Identität auszudrücken. Dies war eine radikale Erfahrung, die ihnen absolute Freiheit von den Vorurteilen, die sie zu Hause erlebt hatten. Gleichzeitig führte es zu offenen Konflikten mit den einheimischen Einwohnern, die sich von den Lesben bedroht fühlten.
In den 1990er-Jahren begannen die Lesben, Zimmer zu mieten und Häuser zu kaufen. Hotels und Restaurants eröffneten, die ausschließlich von und für Frauen betrieben werden. Mitten auf dem Dorfplatz wurde eine Lesbenbar eröffnet.
Heute lebt in Eressos eine stabile lesbische Gemeinschaft von Frauen aus der ganzen Welt. Die Filmemacherin Tzeli Hadzidimitriou ist eine von ihnen und verbringt die Hälfte des Jahres in dem Dorf.
Der Dokumentarfilm basiert auf Filmen und Fotos aus dem Archiv sowie auf zeitgenössischen Filmaufnahmen.
Einführung: Paula Jeri Perschke (nd)
Filmbeginn: 21:15 Uhr
Eintritt 8 Euro /6,50 ermäßigt (nur an der Abendkasse)
Tickts gibt es hier!
Eine Kooperation mit nd und Hofkino Berlin
Zum Trailer hier entlang.
