nd.DISKUTIERT

Regimewechsel in Syrien, Neuordnung des Nahen Ostens und Lage in Rojava

Über die neuen Machtinhaber in Syrien, die Ambitionen der Türkei und Lage der Kurd*innen zwischen Krieg und Verhandlungen

Diskussion mit Rosa Burç und Raul Zelik

Nach dem Ende der Assad-Diktatur wächst in Syrien die Sorge über die weitere Entwicklung. Bei den neuen Machthabern der HTS handelt es sich um von der Türkei unterstützte islamistische Milizen, die in ihren Einflussgebieten für ein strenges religiöses Regime bekannt sind. Die ebenfalls islamistische SNA (Syrian National Army) hat gemeinsam mit Ankara eine neue Militäroffensive gegen die kurdisch-arabischen Selbstverwaltungsgebiete im Norden und Osten Syriens gestartet. Und Israel hat sich mit den Golan-Höhen den Zugriff auf einen wichtigen Teil der syrischen Wasserreserven gesichert. All das trägt nicht gerade zu einer Friedensperspektive bei.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer hingegen sind die Gesprächskontakte zwischen Erdogan-Regierung und kurdischer Bewegung in der Türkei. Erstmals seit Jahren durften Abgeordnete der prokurdischen DEM-Partei den Gründer der PKK Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali besuchen. Während Ankara den Krieg in Syrien intensiviert, wird »daheim« über eine Wiederauflage des 2015 abgebrochenen »Friedensprozesses« nachgedacht.

Der gesamte Nahe Osten scheint also im Umbruch: Der Iran ist dramatisch geschwächt, wodurch sich auch der Libanon grundlegend verändern könnte. Völlig unklar ist, ob Syrien als Land Bestand haben oder in Einflussgebiete zerfallen wird, ob föderale Strukturen eine Zukunft haben können oder ein neuer Zentralismus kommt. Und genauso wenig weiß man darüber, wie sich die USA nach dem Regierungswechsel positionieren wollen.

Mit der Soziologin und Konfliktforscherin Rosa Burç, die seit vielen Jahren zu emanzipativen und feministischen Bewegungen im Nahen und Mittleren Osten forscht, wollen wir über die Entwicklungen sprechen. Droht in Syrien die Errichtungen dschihadistischer Mafia-Republiken wie in Libyen? Welche Rolle nimmt die Türkei ein? Was bedeutet das alles für das Befreiungsprojekt in Rojava? Und wie könnten eine plurinationale, feministische und demokratische Lösung aussehen?

Eintritt: 8 Euro

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30. Januar 2025 , 19:00 Uhr
FMP1 - Salon
Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
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