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Aufregung um Geldspende aus Bordell

Kölner Pfarrer und Zentrum für Arbeitslose lehnen ab

  • Lesedauer: 1 Min.

Köln. Nach scharfer öffentlicher Kritik will der Kölner Pfarrer Hans Mörtter eine von einem Bordellbetreiber angebotene Geldspende für kirchliche Projekte nicht annehmen. Er lasse sich nicht instrumentalisieren, sagte Mörtter dem Evangelischen Pressedienst am Donnerstag in Köln. Angesichts der ständigen Finanzierungssorgen für seine sozialen Projekte habe er »einfach unbedacht« gehandelt, räumte der evangelische Theologe ein: »Das war ein Fehler.« Auch das Kölner Arbeitslosenzentrum (Kalz) verzichtet auf eine Spende des Großbordells »Pascha«. Das System Prostitution verletze die Menschenwürde von Frauen und Männern, erklärte Ruhestandspfarrer Karl-Heinz Iffland als Vorstand gemeinsam mit den Geschäftsführern.

Damit reagierten der Pfarrer und die Arbeitsloseninitiative auf massive öffentliche Kritik von Kirche und Frauenverbänden. Mörtter hatte einen »Wohltätigkeitsabend« in dem Bordell besucht und eine angekündigte Spende in Höhe von 8500 Euro begrüßt. Die rheinische Landeskirche distanzierte sich, entsetzt äußerte sich auch die Evangelische Frauenarbeit im Rheinland. Es sei nicht in Ordnung, »Geld von jemandem anzunehmen, in dessen Geschäft sexuelle Ausbeutung von Frauen und Gewalt eine Rolle spielen«, erklärte eine Sprecherin. epd/nd

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