Städtetag will mehr Geld vom Bund
Bis zu 1,5 Milliarden für Flüchtlinge nötig / Institut warnt vor Pogromen
Schwerin. Der Deutsche Städtetag hat die Übernahme kommunaler Flüchtlingskosten durch den Bund in Milliardenhöhe gefordert. Zum Abschluss einer Tagung in Schwerin verlangte die Verbandsspitze am Mittwoch von der Bundesregierung, die Kosten der Unterkunft für anerkannte Flüchtlinge ohne eigenes Einkommen komplett zu übernehmen. In diesem Jahr werde allein in dem Bereich mit bis zu 1,5 Milliarden Euro zusätzlichen Ausgaben der Kommunen gerechnet, erklärte die Präsidentin des Deutschen Städtetages, Eva Lohse.
Das Institut Solidarische Moderne hat derweil vor einer Wiederholung von rassistischen Pogromen wie 1992 in Rostock-Lichtenhagen gewarnt. In einer Erklärung heißt es mit Blick auf Angriffe auf Asylsuchende oder ihre Unterkünfte, »auch die scheinbar bürgerliche Politik trägt eine Mitverantwortung an den permanenten Ausfällen und Übergriffen«. Immer wieder werde »von Obergrenzen schwadroniert oder eine ›Grenzen dicht‹-Rhetorik an den Tag« gelegt. dpa/nd Seite 5
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.