IOC lässt Flüchtlingsteam bei Olympia 2016 in Rio starten
43 Athleten bereiten sich auf Start unter der Flagge der Internationalen Olmpischen Komitees vor / Bisher weniger als die Hälfte der Tickets verkauft
Lausanne. Bei den Olympischen Sommerspielen in Rio soll erstmals ein Flüchtlingsteam starten, gab das Internationale Olympische Komitee (IOC) in Lausanne bekannt. Derzeit bereiten sich weltweit 43 Athleten vor, die bei den Sommerspielen in Rio vom 5. bis zum 21. August nicht für ihr Heimatland, sondern unter der Flagge des IOC starten sollen.
IOC-Präsident Thomas Bach betonte vor allem den symbolischen Charakter des Teams: »Ich bin glücklich, dass ich heute die Gründung des olympischen Teams mit Flüchtlingen bekannt geben kann«, sagte Bach in Lausanne. Das Team startet in Rio unter denselben Bedingungen wie alle anderen Mannschaften und erfülle einen symbolischen Wert. »Wir wollen damit ein Zeichen der Hoffnung an alle Flüchtlinge auf der ganzen Welt senden«, so Bach.
Nach Plänen des IOC sollen die Geflüchteten genauso im olympischen Dorf wohnen wie die anderen 11.000 Athleten aus insgesamt 206 Nationalen Olympischen Komitees. Seit einiger Zeit rekrutiert das IOC die Mannschaft, die derzeit 43 Kandidaten umfasst. Diese sollen bei ihrer Qualifikation für Rio durch Programme des IOC unterstützt werden.
Wie Bach weiter betonte, werde das Team Refugee Olympic Athletes (ROA) genauso Trainer und auch einen Chef de Mission erhalten wie alle anderen Teams. Bei der Eröffnungsfeier wird es als vorletzte Mannschaft vor Gastgeber Brasilien einmarschieren. Bach sprach von fünf bis zehn Athleten, die das Team am Ende umfassen könnte, wollte sich aber auf keine Zahl festlegen lassen.
Der Ticketverlauf für die Spiele läuft derzeit, also rund fürf Monate vor Beginn der Wettbewerbe jedoch noch schleppend: Bis her wurden weniger als die Hälfte der Eintrittskarten verkauft. Wie Mario Andrada, der Kommunikationsdirektor der Spiele in Rio 2016 erklärte, seien 47 Prozent der insgesamt 5,7 Millionen Eintrittskarten für die Wettkämpfe abgesetzt worden. Das brachte einen Umsatz von 194 Millionen US-Dollar (178 Millionen Euro). Vor allem in Brasilien selbst stockt der Ticketverkauf noch. Bisher seien vor allem die teuren Tickets verkauft worden, so dass bereits 74 Prozent des angedachten Umsatzes mit Tickets erzielt worden seien.
Noch ernüchternder fielen die Verkaufszahlen für die Paralympics aus. Nach Informationen des Branchendienstes insidethegames seien bislang nur 15 Prozent der angebotenen Tickets nachgefragt worden.
Die Gründe für den schleppenden Verkauf sind vielfältig: Zum einem sind die meisten Eintrittskaretn für die brasilianische Bevölkerung recht teuer. Auch sind noch nicht alle Wettkampfstätten fertiggestellt, auch wenn der Präsident des lokalen Organisationskomitees (OK), Carlos Nuzman, versucht Optimismus zu verbreiten versucht: Alle Arenen würden rechtzeitig fertig, auch die Metro werde pünktlich zu den Spielen dern Betrieb aufnehmen.
Auch das Zika-Virus ist weiterhin ein Thema in Brasilien, auch hier versucht das OK das IOC zu beruhigen: Es solle keine gesundheitsgefährdenden Auswirkungen geben. Margaret Chan, Generalsekretärin der Weltgesundheitsorganisation WHO, habe sich selbst in Rio ein Bild gemacht und beruhigend auf die Olympia-Macher eingewirkt, berichtete Nuzman: »Deshalb sind wir zuversichtlich.« Erst Anfang Februar hatte Brasiliens Kabinettschef Jaques Wagner Schwangeren von einem Besuch der Spiele abgeraten. Agenturen/nd
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