Todesurteile in Malaysia und Japan vollstreckt

Proteste von Amnesty International / Regierung in Kuala Lumpur debattiert derzeit über Abschaffung der Todesstrafe

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Malaysia hat am Freitag nach Angaben von Amnesty International drei Gefangene hingerichtet. Dies sei besonders schockierend, da die Regierung in Kuala Lumpur derzeit über eine Abschaffung der Todesstrafe diskutiere, teilte die Menschenrechtsorganisation am Freitag mit. Internationale Aktivisten und das UN-Menschenrechtskommissariat hatten sich in dieser Woche gegen die geplante Hinrichtung des verurteilten Mörders Gunasegar Pitchaymuthu gestemmt. Doch trotz des Protests sei dieser nun zusammen mit zwei Brüdern gehängt worden, erklärte Amnesty. Eine unabhängige Bestätigung hierfür gab es nicht.

Nach Behördenangaben aus dem Jahr 2011 wurden in Malaysia seit 1960 fast 450 Menschen hingerichtet. Hunderte Verurteilte sitzen in dem muslimischen Land in den Todestrakten, die meisten von ihnen wegen Drogendelikten. In den vergangenen Jahren wurden Todesurteile nach Angaben von Aktivisten nur noch selten vollstreckt.

Auch in Japan sind erneut zwei Todesurteile vollstreckt worden. Das berichteten japanische Medien am Freitag unter Berufung auf informierte Quellen. Japan, die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt, gehört zu den wenigen Industrieländern, die weiter an der Todesstrafe festhalten. Menschenrechtsaktivisten prangern schon seit Jahren den Umgang mit der Todesstrafe sowie die Haftbedingungen in Japan an. Als besonders grausam kritisieren Menschenrechtler sowie ausländische Regierungen, dass den Todeskandidaten in Japan der Zeitpunkt ihrer Hinrichtung durch Erhängen nicht mitgeteilt wird. Die zum Tode Verurteilten leben oft jahrelang in Einzelhaft. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.