Radsportler betrauern Tod des Belgiers Demoitié
Beim Rennen Gent-Wevelgem stirbt ein junger Radprofi, der nach einem Sturz von einem Motorrad gerammt wird
Die deutschen Radprofis Marcel Kittel, Tony Martin und André Greipel haben wie viele andere Fahrer und Teamverantwortliche nach dem Tod des Belgiers Antoine Demoitié ihr Bedauern ausgedrückt. »Es fühlt sich unwirklich an, dass Antoine Demoitié seinen Sturz nicht überlebt hat. Mein tief empfundenes Beileid«, schrieb Kittel bei Twitter. Greipel zeigte sich wie sein Team Lotto-Soudal »sprachlos« und Martin war »geschockt. Meine Gedanken sind bei seiner Familie, den Freunden und Kollegen.«
Der 25-jährige Demoitié vom unterklassigen belgischen Team Wanty-Groupe Gobert war am Ostersonntag beim Frühjahrsklassiker Gent-Wevelgem nach 150 Kilometern mit vier weiteren Fahrern gestürzt und von einem Begleitmotorrad erfasst worden. In der Nacht auf Montag erlag er in einem Krankenhaus in Lille seinen Kopfverletzungen.
Demoitiés Kollege und Freund Gaetan Bille berichtete auf Twitter, dass Demoitié Organe gespendet habe und damit das Leben von drei Menschen gerettet worden sei. »Held bis zum Ende!«, schrieb Bille.
Demoitiés Unglück dürfte eine schon länger schwelende Sicherheitsdiskussion um die Anzahl und Qualifikation der Motorradpiloten im Peloton wieder entfachen. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate hatte es eine Reihe von Zwischenfällen gegeben, die eine Warnung hätten sein können. So war bei der Spanien-Rundfahrt 2015 der slowakische Weltmeister Peter Sagan, der Gent-Wevelgem am Sonntag gewann, umgefahren worden.
Am Samstag erlitt der 22-jährige Belgier Daan Myngheer auf Korsika einen Herzstillstand. Er befindet sich in einem sehr ernsten Zustand. Etwa 25 Kilometer vor dem Ziel des Rennens Critérium International hatte der Profi des französischen Teams Roubaix ML nach Aussagen seiner Teamkollegen über Unwohlsein geklagt. Als er anhielt, brach er zusammen und musste reanimiert werden. dpa/nd
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