Ohne Verpflichtung

Olaf Standke über den Abrüstungsappell der G7-Staaten

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Das Ganze erinnert ein wenig an die Vision des Barack Obama, der uns vor sieben Jahren in Prag an seinem Traum von einer Welt ohne Atomwaffen teilhaben ließ. Nun waren es die Außenminister der sieben großen Industriestaaten, die in ihrer »Hiroshima-Erklärung« eine sichere, eben eine atomwaffenfreie Welt beschworen. Wer wären eigentlich bessere Adressaten dieser völlig berechtigten Forderung als die Atommächte unter den G7 selbst?

China, Frankreich, Großbritannien und allen voran die USA - sie stellen nicht nur einen Großteil der auch nach Obamas Rede weiter gelagerten und für den Einsatz bereit gehaltenen weltweit mehr als 15 000 Kernwaffen. Sie haben sich bislang konkreter Abrüstung verweigert und sind so auch dabei, den für die weltweite Sicherheitsarchitektur überaus wichtigen Atomwaffensperrvertrag zu makulieren. Und nicht nur das. Mit der eingeleiteten, viele Milliarden Dollar und Euro teuren Modernisierung ihrer Arsenale wurde eine neue Runde des atomaren Wettrüstens eingeleitet, in das auch jene Kernwaffenstaaten involviert sind, die in Japan nicht mit am Tisch saßen - von Russland bis Indien oder Pakistan. Mit wohlfeilen Appellen wie in Prag oder jetzt in Hiroshima stiehlt man sich letztlich aus der konkreten Abrüstungsverantwortung.

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