Gabriel würde zurücktreten »wenn es helfen würde«

SPD-Chef versteht Debatte um seine Person als Parteichef / Oppermann: »Es gibt in der SPD keine Personaldiskussionen« / Müntefering: Gabriel ist der Richtige

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Berlin. Die SPD führt eine Personaldebatte, die keine sein soll: Die Umfragewerte der Partei sind auf historischen Tiefstständen angekommen – und führende Politiker stellen sich demonstrativ hinter den Vorsitzenden Sigmar Gabriel. Der selbst hat in einer Fraktionssitzung laut übereinstimmender Medienberichte erklärt, »wenn es helfen würde, träte ich zurück«, so etwa die »Welt«. Er habe auch Verständnis, dass sich die Debatte über die Krise der SPD nicht zuletzt um seine Person drehe. »Das ist wie im Fußball. Bei abstiegsbedrohten Vereinen wird immer über den Trainer diskutiert. Das ist nichts Unehrenhaftes«, gaben Sitzungsteilnehmer den SPD-Chef laut »Spiegel online« wieder. Bereits vor dem Treffen der Abgeordneten des Bundestags hatte Fraktionschef Thomas Oppermann kategorisch erklärt: »Es gibt in der SPD keine Personaldiskussionen, wir müssen über die Themen wieder in die Offensive kommen.«

Auch Generalsekretärin Katarina Barley sagte, »Kritik immer nur bei demjenigen abzuladen, der die Verantwortung trägt, ist nicht fair. Es geht um lange Linien, um eine Erzählung«, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Sie erlebe Gabriel »als jemanden, auf den man sich verlassen kann«. Der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering sagte der »Passauer Neuen Presse« auf die Frage, ob Gabriel noch der richtige Mann sei, um die SPD aus der Krise zu führen: »Keine Frage! Sigmar Gabriel führt die SPD sehr verantwortlich, seit er an der Spitze steht.« Die SPD mache eine gute Politik in der Bundesregierung. Die wesentlich besseren Umfragewerte der Union erklärte Müntefering mit dem Bonus bei den Wählern für denjenigen, der an der Spitze steht. »Der Vorsprung der Union kommt vom Konto der Kanzlerin. Aber das wird auch mal ein Ende finden.« nd/Agenturen

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