Mehr Kante

Frank Hellmann fordert vom neuen DFB-Präsidenten handfeste Reformen

  • Frank Hellmann
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Sowohl-als-auch-Haltung haben Politiker perfektioniert. Sie sind Meister darin, sich mit langen Aussagen (fast) alle Möglichkeiten offen zu halten. Reinhard Grindel, langjähriger CDU-Abgeordneter und Duz-Freund der Kanzlerin, beherrscht die Kunst, sich nicht Türen zu verschließen, durch die er irgendwann noch gehen muss. Das erklärt den Umstand, warum es dem Pragmatiker am Freitag bei seiner Ernennung zum DFB-Präsidenten vor allem darum ging, keine Fehler zu machen.

Geschickt umschiffte der 54-Jähriges das brisante Anliegen der Profiklubs, den beliebten DFB-Pokal so zu reformieren, dass die bekanntesten - und reichsten - Teams ein paar Runden aussetzen dürfen. Reinhard Rauball, Präsident der Bundesliga und von Borussia Dortmund hatte dies recht eindeutig gefordert, doch Grindel sagte den Delegierten dazu nichts.

Es brauchte erst Nachfragen von Journalisten, um ihm zu entlocken, dass er nur eine Reform mit Augenmaß und keine Freilose in der ersten Runde billige. Es wird spannend, wie nun die Umgestaltung aussehen soll, wenn er doch auch den Aushängeschildern aus München und Dortmund gerecht werden will. Grindel sollte bald klar werden: Sowohl-als-auch-Ausführungen sind im Fußballbetrieb dauerhaft nicht geeignet, um sich Sympathien zu verschaffen. Ein eigenes Profil wäre da schon hilfreicher.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.